Sun Matrei
Sun Matrei

Matrei in Osttirol

Matrei in Osttirol (bis ins 20. Jahrhundert: Windisch-Matrei) ist eine Marktgemeinde mit 4806 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2010) im Bezirk Lienz (Österreich) und mit einer Größe von 277,8 km² die zweitgrößte Gemeinde Tirols. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über das gesamte Tauerntal und Teile des oberen Iseltals. Der Markt Matrei selbst liegt etwa 29 km nördlich von Lienz an der Einmündung des Tauernbaches in die Isel und ist der wirtschaftliche, soziale, touristische sowie medizinische Mittelpunkt für den nördlichen Teil des Bezirks Lienz. Wirtschaftlich nimmt in der Gemeinde der Tourismus eine herausragende Stellung ein, wobei sich hier im Gegensatz zu großen Teilen Osttirols auch ein bedeutenderer Wintertourismus etablieren konnte. Des Weiteren ist die Bevölkerung insbesondere in Klein- und Mittelbetrieben oder der Landwirtschaft beschäftigt.

Durch die Lage innerhalb der Hohen Tauern ist das Gemeindegebiet Matreis von den zahlreichen Bergen geprägt. Die höchsten Erhebungen befinden sich im Matreier Anteil an der Venedigergruppe. Höchste Erhebung ist der Großvenediger (3.674 m), gefolgt von der im Osten liegenden Gebirgskette mit dem Rainerhorn (3.559 m), der Schwarze Wand (3.506 m), dem Hohen Zaun (3.451 m) und der Kristallwand (3.310 m) sowie im Süden folgend die Weißspitze (3.000 m) und der Hohe Eichham (3.371 m). Die Venedigergruppe ist im Matreier Gemeindegebiet auch teilweise stark vergletschert. So befindet sich im Talschluss des Gschlößtals mit dem Schlatenkees der größte Gletscher der Venedigergruppe.

Der Tourismus wurde in Matrei insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Im Gegensatz zu vielen anderen Teilen Osttirols verfügt die Gemeinde aber durch das Anfang der 80er Jahre erschlossene Skigebiet Goldried über einen bedeutenden Anteil an Winternächtigungen. Hier wurde 1998 auch in eine neue Einseilumlaufbahn investiert. Wichtigstes Standbein ist jedoch der Sommertourismus, der mit der Gründung des Nationalparks Hohe Tauern in eine sanfte Richtung gelenkt wurde. Neben dem Wandern (über 150 Dreitausender), ist Matrei auch bei Fliegenfischern (Isel, Tauernbach), Eiskletterern (Tauern- und Iseltal) und Radfahrern (Iseltal-Radweg) beliebt. Matrei verfügt darüber hinaus über ein Freibad, eine Reit- und Tennishalle, eine Minigolfanlage und ein regionales Kletterzentrum mit Kletterhalle. Derzeit werden circa 260.000 bis 300.000 Übernachtungen pro Jahr gezählt.

Die wichtigste Verkehrsanbindung für die Gemeinde Matrei stellt die Felbertauernstraße (B 108) dar, die Matrei nach Norden über den mautpflichtigen Felbertauerntunnel mit Mittersill (Salzburg) sowie in Richtung Südosten mit Lienz verbindet. Über den Felbertauerntunnel gelangen im Jahresschnitt täglich etwa 3.500 Kraftfahrzeuge in das Gemeindegebiet. Die Felbertauernstraße bildet auch die wichtigste Verbindung in die Nachbartäler, mit denen Matrei durch die Anschlüsse zur Virgental-Landesstraße (L 24), Defereggentalstraße (L 25) und die Kalser Straße verbunden ist.

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